Volkszählung

Heute ist Feiertag in Uganda, da die Volkszählung (Census) durchgeführt wird. Wie bereits erwähnt, arbeiten die meisten hier in der Gegend an Feiertagen trotzdem. Aber Isaac hatte für mich heute  nichts besonderes zu tun. So konnte ich den Tag gemächlich angehen und mich ein wenig mit dem Personal des Camps austauschen. Meistens geht es um Alltagsdinge, z.B. wie verschiedene Apps funktionieren und wie das Bezahlen per Internet hier klappt. Aber natürlich lerne ich viel über den Alltag der Menschen.

Mein Dorf Nyakalengija

Wie genau der Census insgesamt gelaufen ist, kann ich nicht sagen. Die englische Zeitung, die über Uganda berichtet, habe ich bisher nur einmal in Kampala kaufen können. Aber aus dem hier im Bergtal erlebten kann ich folgendes berichten: Morgens wurde ich aufgefordert, ein paar Basisinformationen zu meiner Person aufzuschreiben (Alter, Wohnort). Später sind dann anscheinend vier Personen persönlich erschienen, die das Personal, das hier auf dem Gelände wohnt, ausführlich 1,5 Stunden befragt haben. Danach wurde dann mit Kreide das Haus bemalt, als Zeichen dafür, dass die Befragung stattgefunden hat. Da der Zensus insgesamt 10 Tage dauert, werde ich die Ergebnisse erst später mitteilen können.

Check: Der Bewohner wurde gezählt

Den Nachmittag habe ich genutzt, um mal wieder einen der umliegenden Hügel zu erkunden. Wie so oft, konnte ich keinen passenden Weg finden, da die meisten Pfade nur zu den Hütten der Bauern führen. Also habe mich querfeldein den Hang hochgequält. Nach einer knappen Stunde bin ich dann endlich wieder auf die Trampelpfade der Bauern gestoßen.

Der Kopf hat schwer zu tragen
Blick auf wolkenverhangene Gipfel

Von hier oben gibt es einen schönen Ausblick auf die umliegenden Berge, das Camp, wo ich wohne und das nächste Dorf Nyakalengija (damit Ihr es auch mal gehört habt, ich kann mir den Namen immer noch nicht merken). Nur der Peak Margherita, mit 5.100m der höchste Berg der Ruwenzori Mountains, ist heute leider nicht zu sehen. Dafür ist es zu stark bewölkt. Nachdem ich mich ein bisschen erholt habe und meine Süssigkeiten in den verschiedenen Berghütten bei den zahlreichen Kindern abgeliefert habe, ging es wieder an den steilen Abstieg.

Bio-Regenrinne
Bergbewohnerin beim Abstieg

Wieder haben mich die Frauen und Kinder erstaunt, die hier die schweren Lasten auf den schmalen Pfaden ins Tal schleppen. Ich schaffe es kaum, mich selber unbeschadet hinunter zu bringen, geschweige denn mit Gepäck. Im Tal musste ich noch den großen Fluss über 3 Brücken überqueren. Diese sind alles andere als vertrauenserweckend und nach jedem stärkeren Regen stehen die Brücken halb unter Wasser. Aber für die Bauern ist es die einzige Verbindung ins Dorf. Heute hat es noch nicht geregnet, deshalb führt der Fluss etwas weniger Wasser.

Brücke über den Fluss

Da ich in der Nähe des Dorfes bin, gehe ich schnell noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Leider ist der einzige größere Shop geschlossen, da der Besitzer Muslim ist und wahrscheinlich heute am Freitag in der Moschee anzutreffen ist. So gehe ich mit einer sehr bescheidenen Auswahl an Produkten zu meiner Schlafstätte zurück.

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