Die crater lakes

Es ist wieder Wochenende und ich tue mich ein wenig schwer, wieder eine Aktivität zu planen. Meine Bekanntschaften sind in den Bergen geblieben und meine neue Kollegen sind bei ihren eigenen Familien. Aber nachdem die Messe gestern Nacht bis 1 Uhr geklagt hat und der Hahn wieder um 5 Uhr angefangen hat, direkt vor meiner Türe zu Krähen, ist eigentlich alles besser, als hier im Zimmer zu bleiben.

Hausbesichtigung

Also entschließe ich mich, die crater lakes zu besuchen, eine nette Ansammlung von mehreren Seen vulkanischen Ursprungs, die idyllisch in der Natur liegen sollen. Ich begebe mich zum Taxistand in der Innenstadt, um ein Auto in diese Richtung zu finden, werde aber ziemlich penetrant von den Boda-boda-Fahrern bedrängt. Da erbarmt sich doch eine Frau in Schwesterntracht meiner Wenigkeit und bietet mir an, mich mitzunehmen. Sie müsste aber noch eine Kleinigkeit vorher erledigen. Da ich sowieso nichts besseres vorhabe, sage ich dankend zu. In ihrem großen SUV bringen wir zuerst Bekannte von einem Krankenhaus zum nächsten. Der ältere Mann hat böse offene Wunden am Fuß und benötigt dringend eine Behandlung. Danach möchte mir Schwester Olivia ihr neues Haus zeigen. Es ist noch im Rohbau, aber für hiesige Verhältnisse extrem groß und massiv gebaut.

Mit Schwester Olivia on tour

Da ich wegen des Lärms bei mir zu Hause evtl. die Unterkunft wechseln möchte, zeigt sie mir noch das Hotel, in dem sie unterkommt, wenn sie hier in der Stadt ist. Das Gästehaus Lisieux liegt zufällig ganz in der Nähe von meiner Behausung und ich bin schon öfters daran vorbei gekommen. Zumindest ist es dort sehr ruhig. Da wir schon mal vor Ort waren, habe ich ihr gleich noch mein bescheidenes Heim gezeigt. Meine Nachbarn waren erstaunt, als ich mit einer Schwester im großen SUV vorgefahren kam:-)

Autowäsche im Fluss

Eigentlich ist Olivia keine Schwester mehr, da sie vor einiger Zeit aus dem Orden ausgetreten ist und jetzt ein Business in Kampala hat. Trotzdem trägt sie weiter ihre Tracht, ich denke, das verschafft ihr mehr Respekt und Sicherheit. Nachdem wir noch einen jungen Mann eingeladen haben, konnte es endlich losgehen. Nach 15 Minuten Fahrt trennen sich dann unsere Wege und ich fahre mit einem boda-boda weiter in die Berge. Zumindest habe ich jetzt mal einen neuen weiblichen Kontakt in WhatsApp, wo mich hier sonst immer nur Männer daten wollen.

Lake Nyinambuga
Kurzer heftiger Schauer

Nach 20 Minuten sehe ich schon die ersten Seen am Wegesrand liegen. Wir fahren noch weiter bis zu einer Lodge, wo ich auch die Nacht verbringen werde. Die Unterkunft ist spartanisch, mit 12,50 Euro aber günstig. Ich nutze den Nachmittag, um den grossen See Nyinambuga zu umrunden, der auch den 20.000 UGX- Schein ziert. Zwischendurch muß ich in einem kleinen Shop Zuflucht suchen, da es stark regnet. Zum Glück aber nur für kurze Zeit.

Lodge im Wald
Kaffeetrinken mit Ausblick

Zurück im Camp genieße ich die kalte Dusche und bestelle dann mein Abendessen. Obwohl ich der einzige Gast im Camp bin, dauert die Essenszubereitung über 1 Stunde. Aber dafür ist das Gericht namens mixed Grill, eine Mischung aus Ei, Fleisch und Nudeln, nach Wahl mit scharfem Chili, sehr schmackhaft. Kurze Zeit später sitze ich in völliger Dunkelheit, da die Besitzer das Licht ausgeschaltet haben. Gut das ich den Blog auf dem Handy auch ohne Strom fertigstellen kann.

Dinner for one

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