Wochenende!

Es mag sich komisch anhören, aber auch in Uganda habe ich sowas wie Alltag. Jetzt ist zumindest Wochenende und ich habe die Samstage und Sonntage grundsätzlich frei. Auch wenn das für die Leute im Dorf etwas anders läuft.

Was nicht passt, wird passend gemacht

Ich habe mich gestern abend entschieden, dass ich versuchen werde zum Queen Elizabeth Nationalpark zu fahren und dort ein paar wilde Tiere zu finden. Daher habe ich schon gestern ein paar Anbieter vor Ort angeschrieben und Preise eingeholt. Das geht hier ganz problemlos über Whatsapp. Schnell habe ich gesehen, das alle mehr oder weniger die gleichen Preise haben: 40 US-$ für den Eintritt zum Nationalpark, 30 US-$ für eine Bootstour und dann 100 US-$ für den “game drive” (die eigentliche Safari mit dem Auto im Park). Mit einem habe ich mich dann locker verabredet. Zu erwähnen wäre noch, das für den Queen Elizabeth Nationalpark eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts vorliegt, da dort letztes Jahr 1 oder 2 Touristen von den Rebellen aus dem benachbarten Kongo erschossen wurden. Ich will das Risiko nicht herunterspielen, aber das war vor ½ Jahr und laut Aussagen der lokalen Leute gibt es derzeit keine Probleme mit den Rebellen. Letztendlich muss das jeder selber entscheiden, aber ich finde eine Fahrt mit dem Motorradtaxi ohne Helm wesentlich gefährlicher als die Situation im Grenzgebiet. Und ja, mit dem Boda-boda-Motorradtaxi bin ich notgedrungen trotzdem gelegentlich unterwegs.

Wir wollen auch mit!

Der Morgen startet nicht so gut. Schon ab 4 Uhr ist es sehr stark am Regen. Das ist irgendwie typisch, ich möchte einen Ausflug machen und zum ersten Mal seitdem ich hier bin, regnet es schon morgens. Das Problem mit dem Regen ist, dass die Strasse ins Tal total verschlammt ist und es auf dem Boda-boda ziemlich gefährlich ist, die 45 Minuten ins Tal zu fahren. Ausserdem wäre ich bis zur Hauptstrasse auch ziemlich durchnässt, was kein optimaler Start in den Tag ist. Als der Regen nach 2 Stunden immer noch nicht nachlässt, haben wir versucht ein Taxi zu organisieren, das dann nach 1 Stunde auch gekommen ist. Das hat mich dann erst mal bis in die nächste Stadt Kasese gebracht.

Blick auf den Kasinga Channel

In Kasese habe ich Geld abgehoben, um den ganzen Safari-Zirkus bezahlen zu können. Dann habe ich versucht, einen Minibus (matatu) zum Zielort zu finden. Das war nicht so schwierig, auch wenn ich den muzungu (“der Weisse)-Preis bezahlt habe. Ich dachte, der matatu wäre voll, wenn jeder Sitzplatz belegt ist. Aber weit gefehlt: mit jedem zurückgelegten Kilometer stiegen noch weitere Leute zu, bis wir uns irgendwann im Bus gestapelt haben. Ganz zu schweigen von den Lebewesen, die über und unter uns versteckt waren.

Was willst Du von mir?

Als wir in die Nähe des Nationalparks kamen, stand ganz plötzlich ein Elefant am Wegesrand. So schnell, das ich nicht rechtzeitig meine Kamera heraus bekommen habe. Da habe ich verstanden, das Nationalpark nicht unbedingt heisst, dass das ein abgeschlossener Park ist. Vielmehr ist hier alles offen und die Tiere könnten überall sein.

Kuckuck

In der Stadt Katanguru angekommen, die das Einfallstor zum Queen Elizabeth-Nationalpark ist, hat mich schon ein Taxi von meinem WhatsApp-Kontakt erwartet und zur Lodge gebracht, wo ich auch die Nacht verbringen werde. Da meine Anreise hierhin inklusive der Regenpause gut 5 Stunden gedauert hat, muss ich mein Programm ein wenig ändern. Anstelle der Bootstour von der Insel Mweya, die ca. 30km entfernt ist, mache ich die lokale Bootstour mit, die direkt in der Stadt hier losgeht. Diese soll zwar nicht ganz so eindrucksvoll sein, aber es gibt trotzdem einiges zu sehen.

Wo ist der Croco?

Ich schaffe es gerade noch aufs Boot und schon geht es los. Mit ca. 12 Passagieren fahren wir den Kazinga-Kanal entlang, der den Lake George mit dem Lake Edward verbindet. Es geht immer in Ufernähe entlang, da sich dort die ganzen Tiere beobachten lassen. Vor allem gibt es Hippos, Büffel und zahlreiche Vögel zu entdecken. Ab und zu sehen wir ein kleines Krokodil sich in Ufernähe sonnen.

Mein letztes Selfie am Krokodilteich 🐊

Ein Höhepunkt ergibt sich gegen Ende der Tour, als ein Elefant zum Baden ans Ufer gekommen ist. Zusammen mit mehreren Hippos bekommen wir eine sehr schöne Szenerie tropischen Wild lifes zu sehen. Den Weg zur Lodge lege ich im Anschluss per Fuß zurück, auch wenn die Leute vom Hotel mich unbedingt fahren wollten. Aber zu Fuss ist besser, so komme ich immer wieder mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt und sei es nur, um ein paar Schritte gemeinsam zu gehen und ein paar Worte der lokalen Sprache zu lernen. Denn hier sprechen die Leute wieder eine komplett andere Sprache als in der 80 km entfernten Gegend, wo ich derzeit wohne.

Lunch time

Zurück in der Lodge gibt es ein sehr gutes Abendessen und ich gehe zeitig ins Bett. Morgen erwartet mich um 6.30 Uhr der Fahrer zur Safari und vorher soll es noch Frühstück geben. Um die Zeit ist mein Magen nicht wirklich aufnahmefähig, aber ein Lunchpaket scheint es nicht zu geben.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *