Nach einer Woche Eingewöhnung in Uganda (ich fühle mich fast wie zu Hause:-) startet heute mein erstes Projekt. Isaac, der Leiter von dem Projekt, treffe ich morgens mit afrikanischer Pünktlichkeit (das sagt jemand, der es selber nicht so genau mit der Zeit nimmt LoL) an meiner Unterkunft und führt mich ein wenig rum.
Zuerst schauen wir das grosse Zukunftsprojekt der Community an: sie wollen ein grosses Haus bauen, das als Treffpunkt für die Einwohner der umliegenden Dörfer dient. Dort soll es eine Bücherei geben und mit Computern ausgestattete Plätze, damit die Kinder sich frühzeitig mit der IT auseinandersetzen. Weiterhin soll hier eine Unterkunft für die Volunteers (also mich), ein Restaurant für Touristen und ein guest house entstehen. Das Haupthaus ist relativ weit fortgeschritten, die anderen Gebäude sind im Rohbau oder in Planung. Hier fehlt noch die Finanzierung.
Im Anschluss haben wir auf dem Gelände egg plants gepflückt, das sollten kleine Auberginen sein. Wie ich erfahren habe, werden die grünen Früchte gekocht und die roten für die Samen verwendet. Es gab auch ein paar Papayas und Matoke (Kochbananen).
Wir sind dann 30 min weiter zum Eingang des Nationalparks Ruwenzori gewandert, der Grund, warum Touristen sich überhaupt in diese Gegend verirren. Hier liegen mit über 5.000 Metern die höchsten Berge Ugandas. Die Gipfel sind sogar schneebedeckt. In dem grossen Nationalpark gibt es verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Unter anderem einen kleinen Waldelefanten, der aber nicht so oft gesichtet wird.
Beim Nationalpark hat es plötzlich stark angefangen zu regnen, so dass wir uns einige Zeit dort aufgehalten haben. So konnte ich einiges über die Anwohner des Ruboni Village in Erfahrung bringen. Die meisten oder fast alle sind hier Bauern, die hier Kaffee, Matoke, Cassava (Maniok) und Kartoffeln anbauen. Das meist jedoch in kleinbäuerlicher Aufteilung, weshalb die Erträge nicht zum Leben reichen. Vor allem die Bildung für die Kinder ist sehr teuer und für viele unbezahlbar. So kostet eine anständige Schule oft 50- 100 Euro im Monat. Bei mehreren Kindern ist das nicht machbar. So bleiben nur schlechte staatliche Schulen, die nicht zu einem gut bezahlten Job führen.
Als der Regen endlich aufhört, sind wir ins Dorf gegangen, wo sich auch das Büro der Organisation befindet. Hier hat mir Isaac alles im Detail erklärt und wir haben ein bisschen das Programm der nächsten Tage geplant. Morgen ist mit dem 1.Mai auch hier Feiertag, aber deshalb hat hier im Dorf keiner frei. Deshalb werden auch wir einige Bäume am Fluss pflanzen, um der weit fortgeschrittenen Entwaldung entgegenzuwirken.
Auf dem Fußweg zurück zu meiner Unterkunft bin ich noch an einer ganz reizenden Bildungsinitiative vorbeigekommen. Ein Künstler hat am Strassenrand zusammen mit Kindern lauter verschiedene Wasserinstallationen gebaut. Von Wasserkraft angetrieben, stellen die Figuren verschiedene Szenen aus dem Alltag der Menschen hier dar. Den Kindern sollen so Fähigkeiten vermittelt werden, die sie zu Hause oder in der Schule nicht bekommen.
Es wird mit verschiedenen Materialien gebastelt, unter anderen werden auch Musikinstrumente aus Resten gebaut, auf denen die Kinder dann lernen, Musik zu machen. Wie überall hier fehlt natürlich Geld, um den Kindern weitere Aktivitäten anzubieten. Deshalb habe ich versucht, mein erstes Crowdfunding-Projekt zu starten, um diese schöne Idee und die Tätigkeit der Leute hier im Dorf zu unterstützen. Hier die Adresse zum Spenden:
https://gofund.me/2ee5175b