Trotz nächtlicher Störungen habe doch lange geschlafen. Wegen des andauernden Regens habe ich morgens ein wenig mit dem Jungen im Hotel geredet. Er kommt aus dem Norden (Arua) und lebt bereits seit 2 Jahren im Hotel ohne nach Hause gekommen zu sein. Die Schule konnte er nicht länger als 4 Jahre besuchen, da die Schule hier kostenpflichtig ist. Ihm war es auf der Terrasse bei 23 Grad zu kalt, da er meinte, es ist gerade Winter. Und im Norden von Uganda ist es viel heisser. Naja, mir reicht die Temperatur:-)
In seiner Gegend gibt es viele Flüchtlinge aus dem Südsudan, da die Grenze nicht weit weg ist. Diese werden nur notdürftig mit Essen versorgt von der UN oder so. Hier um Kampala gibt es wohl auch viele Sudanesen. Sie sollen gross sein und an rituellen Schnitten im Gesicht erkennen zu sein. Ich werde die Augen offenhalten!
Gegen Mittag habe ich mich dann zum botanischen Garten aufgemacht, der sich auf der anderen Seite von Entebbe befindet. 5km in tropischer Hitze zu Fuss bis zum Eingang, aber hier geht man meistens zu Fuss. Oder schwingt sich auf ein Taxi-Motorrad. Habe ich gestern 1mal gemacht, ohne Helm fühlte ich mich aber ziemlich nackt. Der botanische Garten kostet nur 5 Euro Eintritt ist aber auch mehr ein Park.
Er liegt schön am Viktoriasee und im Park stehen mehr oder weniger die gleichen Bäume rum wie ausserhalb. Es gibt kaum Beschriftungen, aber ich konnte einige lustige Vögel sehen und bin fast in eine Spinne reingerannt. Jetzt gucke ich genauer, was in meiner Augenhöhe so rumhängt.
Zum Zoo bin ich auch noch gegangen, der hatte aber schon mehr oder weniger zu. Mit 15 Dollar Eintritt und Tieren in zu engen Käfigen (was das Internet halt so schreibt) erschien mir das dann doch nicht mehr so interessant.
Dafür bin ich dann weiter zur Victoria Mall von gestern zum Abendessen spaziert. Heute hatte ich mein Schrittesoll gut erfüllt. Als Belohnung gab es ein Tilapi-Filet mit Ananas-Minze-Smoothie.
Der Tilapi ist wohl der Nilbarsch, der im Viktoriasee in grosser Anzahl vorkommt. In den 50er mal ausgesetzt um die wachsende Bevölkerung zu ernähren, verdrängt er auch immer mehr die große Artenvielfalt einheimischer Buntbarsche. Geschmeckt hat er trotzdem. Die Heimfahrt ging wieder mit dem Taxi, ich benutze so ein Art UberApp. Für 3,50 Euro kann ich nicht meckern und sicherer als das Motorrad ist es allemal. Morgen ist dann mein Zwischenstopp in Entebbe beendet und es geht in die Hauptstadt Kampala.